Montag, 20.09.2021, Tag 3

Wir haben wunderbar geschlafen! Aber die Sonne hat sich versteckt. Und meine Nase läuft wie ein heftig tropfender Wasserhahn. ☹

Also beschließen wir, erst einmal zum Tourismusbüro und anschließend zum Supermarkt Carrefour zu fahren, um unseren Kühlschrank aufzufüllen.

Das Tourismusbüro liegt in der Altstadt und es ist ein Parkplatz nebenan. Dort hatten wir am Sonntagabend schon versucht zu laden, aber die beiden Ladestellen waren belegt.

Prima, jetzt war ein Platz frei. Auto hingeparkt, Karte drangehalten und festgestellt: Wir haben kein passendes Kabel für diesen Anschluß ☹ Deshalb versuchten wir, den Ladevorgang abzubrechen.

Dabei ging die Ladestation auch noch auf Status „In Wartung“. Blinkte nur noch rot. Oh weh! Kurz gesagt: Sie war abgestürzt. Wir waren das nicht! Niemals! Kann gar nicht sein! Wir waren ganz woanderst!

Danach fuhren wir zum Carrefour. Am Markt gibt es sogar 2 Ladeplätze. Oh fein, während wir einkaufen gehen, kann der Tesla laden. Denkste! Unseren Karten (5 verschiedene Karten, von denen allerdings 3 Stück Schweizer Karten sind) wurden einfach nicht angenommen. Keine Karte, kein Saft.

Alternativ kann man meist auch mit Apps arbeiten. Diese App des Ladestation-Anbieters hat Markus nach Studium der französischen Anleitung auf der Station tatsächlich geschafft, herunterladen und sich zu registrieren! Und das mit 3 vergessenen Brocken Schulfranzösisch! Unglaublich!

Leider ging das mit der App auch nicht, sondern man konnte nur eine Karte nur explizit von diesem Anbieter verwenden. Das ist natürlich saublöd für Touristen.

Man kann nicht bar bezahlen. Das ist nicht vorgesehen. Gut, dass unser Akku ja noch fast halbvoll war. Aber damit muss man eben rechnen. Schien nicht wirklich unser Glückstag zu sein.

Zuhause ist das einfacher. Da lädt das Auto einfach über Nacht in der Tiefgarage – zum günstigen Nachttarif- und ist jeden Morgen wieder fix und fertig zur Ausfahrt. Hier unterwegs muss man schon jede Möglichkeit nutzen. Aber auch hier in Frankreich, an jedem Parkplatz in den Touristengebieten, waren mindestens 2 Ladeplätze. Jetzt muss ich dazu sagen, dass hier jetzt absolute Nebensaison ist. Ich möchte nicht wissen, wie das in der Hochsaison aussieht. Da werden die Ladeplätze häufiger belegt sein. Mit einer wachsenden Anzahl von E-Autos wird das aber sicher noch ausgebaut.

Wir sind den Tag sowieso nicht mehr gefahren, da ich den ganzen Nachmittag mit Schniefnase im Bett lag.

Dienstag, 21.09.2021, Tag 3

Die Sonne scheint, der Strand ruft! Der Akku ist ja noch halb voll. Wir fahren ca. 5 km nach Houlgate, ein wunderhübscher Ort mit endlos vielen alten Villen im Normannischen Stil.

Im nächsten Ort, Dives sur Mer, liegt der Hauptparkplatz mitten im Ort mit 2 Ladeplätzen. Oh nee! Der gleiche Typ von Ladesäule wie am Parkplatz Altstadt in Cabour. Ihr wisst schon, da wo wir gar nicht waren …

Gerade wurde der Schellladeplatz frei, den wir benötigten. Dort hat es dann problemlos mit unserer Karte funktioniert und das Auto lud 1,5 Stunden, während wir uns den Ort anschauten.


Links leuchtet grün: Die Säule ist frei. Rechts leuchtet blau: Ein Auto lädt gerade. Die weißen Klappen sind verriegelt und man erkennt links und rechts verschiedene Steckertypen.

Auch abends in der Altstadt hat es diesmal problemlos funktioniert. Während wir beim Essen waren, lief der Tesla brav zu 75 % voll.


Während wir gemütlich beim Abendessen sind, lädt das Auto voll

Mittwoch, 22.09.2021 Tag 4

Heute brauchen wir den Saft! Wir wollen nach Etretat. Einfacher Weg 100 km. Auto ist ja voll.

Und die Temperatur sollte auch noch auf 22 Grad ansteigen.


Die Anzeige im Tesla sagt uns genau, mit wie viel % wir ankommen am Zielort (48 %) und wenn wir nicht mehr Zwischenladen würden, kämen wir auch noch zurück mit einem Stand von 24 %.

Auf dem Weg nach Etretat fährt man über die grandiose Spannseilbrücke Pont de Normandie. Eine irre Brücke, ca. 2 km lang, über die Mündung der Seine bei Le Havre. Die Brücke ist in einem Bogen so hoch gebaut, dass selbst sie bei dem jemals am höchsten gemessenem Wasserstand noch 53 m hoch ist. Wozu? Keine Ahnung. Kreuzfahrschiffe vielleicht?

Bevor wir dann Etretat erreichten, prüften wir per App, wo sich die Parkplätze mit Ladestationen befinden und welche davon gerade frei sind. Die App zeigte 1. Parkplatz nur 1 Platz frei, der 2. Platz in Wartung. Der 2. Parkplatz im Ort war bereits belegt. Also haben wir den 1. Parkplatz angesteuert. Wir kommen also an und es hängt ein Holländischer Volvo Hybrid an der Ladesäule, obwohl die App ja ein „frei“ anzeigte und dies auch weiterhin tat. Die 2. war ja wie gesagt, in Wartung und nicht benutzbar. Was tun?


Links Seite blinkt grün, ist also frei. Aber da hing der Volvo. Rechts ist rot, in Wartung.

Markus wollte bei der Servicenummer anrufen, um zu fragen, ob man die 2. Säule nicht restarten könnte. Das funktioniert eventuell. Bitte unter Insiderwissen abhaken. Markus hing nämlich einfach in der Warteschleife fest.

Wenn eine Ladesäule lädt, leuchtet sie blau. Aber die vom Volvo leuchtete grün. Also frei. Deshalb hatte die App uns das auch so angezeigt.

Also lud dessen Wagen gar nicht wirklich. Kurz: Wir haben ihn einfach abgehängt. Aber bitte richtig verstehen: Wir haben ihn nicht abgehängt vom Laden, sondern weil er eben nicht geladen hat! Das ist wichtig!

Das ist normalerweise bei korrektem Ladevorgang natürlich nicht möglich, denn die Klappe zum Stecker ist während des Ladens verriegelt.  Scheinbar hatte der Fahrer den Ladevorgang nicht korrekt gestartet. Denn die weiße Klappe war nicht verriegelt. Also haben wir seinen Stecker herausgezogen und unser Auto dran gehängt.

3 Stunden später kamen wir wieder, unser Auto war vollgeladen, der Holländer weg.

Etretat ist wirklich schön 🙂 Wer kennt Arsène Lupin? Der Meisterdieb, der im ursprünglichen Roman seine Beute in der separat stehenden Felsnadel versteckt hatte. Also in die Nadel, die durch die Elefantennase durchschaut. Aber auch wenn wir heute keine verkleideten Lupins gesehen haben, ein Mittagessen direkt auf der Promenade am Meer lohnt sich immer. Meeresfrüchte bekommt man kaum frischer. Die Moules frites a la Normande waren superlecker und wir haben uns mit einem Schweizer Ehepaar herrlich unterhalten.

Mit einem Zwischenstopp in Honfleur ging es wieder nach Hause.


Und im nächsten Teil erzählte ich euch, dass Markus mit seinem Auto spricht :-O :-O